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Revolver - Single Version
Action & Thriller
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Jason Statham, Ray Liotta, Vincent Pastore
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Guy Ritchie
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Ein grandioser Film mit excellenten schauspielerischen Leistungen, der für mich in einer Reihe neben "Matrix" und "Das fünfte Element" steht und diese noch überflügelt. Genial die Synthese aus Ritchie und Besson.
Zum Inhalt:
Der Film kommt zwar als Mafia und Gangsterfilm daher, aber im Grunde ist dies nur die Verpackung, in der eine vollständig andere Botschaft vermittelt wird, die direkt den Büchern und Reden eines Eckhard Tolle oder Andrew Cohen ensprungen sein könnte. Den entscheidenden Hinweis auf den Code zum Entschlüsseln des Films liefert der Abspann.
Es geht um das Überwinden, das Eliminieren des eigenen Ego und damit um die Befreiung der Persönlichkeit. Der ganze Film ist eine Metapher für einen inneren Entwicklungsprozess, der allerdings so brisant und spannend ist, dass er sich perfekt in das Gangstermilieu einfügen lässt, in dem der Film angesiedelt ist.
Die Hauptfigur Jack Green, lebt zunächst in dem Glauben er selbst sei sein Ego (der größte Schachzug des Ego ist, Dich glauben zu lassen, es sei Du). In seiner Persönlichkeit gibt es Anteile, die sich bereits aus der Gefangenschaft des Ego befreien konnten, und Jack jetzt beistehen wollen. Als Jack die ultimative Mitteilung erhält, dass er eine Substanz in seinem Blut trägt, die ihn innerhalb von drei Tagen töten wird, ist er zu allem bereit, was seine Helfer von ihm verlangen.
Am 3.Tag kommt es zu einer Schlüsselszene in einem steckengebliebenen Fahrstuhl. In dieser Szene begreift Jack zum ersten Mal sein Ego als etwas, das nicht er selber ist, sondern nur ein Teil von ihm, der völlig aus dem Ruder gelaufen ist und die Herrschaft an sich gerissen hat, eine Stimme, die die ganze Zeit auf ihn einredet und ihn kontrolliert. Er sagt dieser Stimme drei Mal ruhig und bestimmt: "Du bist nicht ich". Das ist sein erster großer Befreiungsschlag und der erste Todesstoß für das Ego. Danach ist Jack ein anderer, und es wird klar, dass die Botschaft von der Krankheit, die nach drei Tagen mit dem Tod endet, nicht seiner Persönlichkeit galt, sondern seinem Ego.
Eine besondere Bedeutung in dem Film haben Fahrstühle. Das Ego, und damit Jack, der sich noch nicht davon getrennt sehen kann, hat Angst vor Fahrstühlen. Das hat eine zwingende Logik, denn im Fahrstuhl hört die Möglichkeit zur Aktion auf. Man ist in einer Warteposition zwischen den Etagen, was als Metapher verstanden werden kann dafür, dass man in Sicherheit ist vor den vielen Stimmen, der Action im eigenen Selbst. Das ist perfekt in einer Szene dargestellt, in der seine Helfer Jack zwingen, den Fahrstuhl zu benutzen und natürlich in der entscheidenden Fahrstuhlszene, in der er sein Ich erstmalig besiegt.
Im Showdown steht Jack seinem Ego noch einmal gegenüber in der Gestalt von Mr. Maker (großartig verkörpert von Ray de Liotta) Das Ego, das vollkommen seinen Einfluss und seine Macht verloren hat wird jetzt von der Persönlichkeit kontrolliert, kann der Geisel nichts antun und eliminiert sich selbst.
Jack Green ist frei.
Man könnte über fast jede Figur des Films etwas schreiben und bei jedem Mal ansehen immer wieder etwas Neues entdecken.
Keine Figur und keine Szene wirkt zufällig,alles ist mit Bedacht so und nicht anders gewählt.
Das reicht von den Kameraeinstellungen, über die Farb und Lichtgebung, bis zum Einsatz von Comic - Animationen.
Mit seiner Botschaft ist der Film kein Mainstreamkino und will es vermutlich auch nicht sein, obwohl er grade für seine Aussage und deren Umsetzung "standing ovations" verdient hätte.
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