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Personal Effects
Drama
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Michelle Pfeiffer, Kathy Bates, Brian Markinson, Ashton Kutcher, Aleks Paunovic
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David Hollander
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"Wir wissen, wie sich das anfühlt, wenn ein neuer Tag beginnt und jemand nicht mehr da ist." Das erzählt uns Clay(Spencer Hudson), der taubstumme Sohn von Linda(Michelle Pfeiffer). Lindas Mann wurde erschossen, das Gerichtsverfahren gegen den Mörder läuft. In einer Selbsthilfegruppe lernt Linda Walter(Ashton Kutcher) kennen. Seine Zwillingsschwester wurde ermordet. Auch hier läuft das Verfahren. Walter hat wegen des Mordes sein Studium abgebrochen, ist bei seiner Mutter(Kathy Bates) eingezogen und verdient sich sein Held in einem Hähnchengrill, meistens als verkleidetes Huhn vor der Tür.
Linda, die Hochzeitsfeiern organisiert, bittet Walter, sie zu einer Feier zu begleiten. Es entspinnt sich zunächst eine Freundschaft, dann eine stille, bewegende Liebesgeschichte. Aber die Trauer, der Verlust und der Hass auf den mutmaßlichen Mörder fressen an Walter. Er will Gerechtigkeit. Will die Verurteilung. Kann an nichts anderes mehr denken. Während dessen bekommt Linda immer mehr Probleme mit ihrem Sohn Clay. Als Walter das mitbekommt, nimmt er sich des taubstummen Jungen an. Er bringt ihn zum Ringen und trainiert ihn für die Schulmannschaft. Plötzlich scheint das Schicksal dieser, vom Schicksal gebeutelten Menschen sich zu verbessern. Bis...ja bis die Urteile vor Gericht gesprochen werden. Ab diesem Moment ist nichts mehr, wie es war...
David Hollander zeichnet bei Personal Effects für Drehbuch und Regie verantwortlich. Dabei ist es ihm nicht nur gelungen, eine nicht alltägliche Geschichte perfekt bis auf den i-Punkt zu verfilmen, sondern auch noch, für diese Story vier hervorragende Mimen für die tragenden Rollen zu gewinnen.
Personal Effects kommt still und leise daher. Lebt dabei aber von einer Dramatik der Story, die ihresgleichen sucht.
Hollander schickt uns mit einem Erzähler in die Geschichte; nur am Anfang und am Ende. Das ist tief bewegend und ergreifend. Die Bilder sind unaufdringlich, werden teilweise in Zooms und Einstellungen, vor allem was Gesichter, Augen und Mienen angeht, perfekt inszeniert. Hollander unterlegt seine Szenen mit der Musik von T.Dekker und anderen Künstlern so passend, wie man sich das nur wünschen kann.
Bei Personal Effects geht es um Trauer, Verlust, Schmerz, Hass und die Bewältigung eines Traumas. Der Film lebt in erster Linie von den Darstellern. "The Face" Michelle Pfeiffer spielt die Linda(bis auf ganz wenige Aufnahmen) erfrischend ungestylt, mit Inbrunst und Liebe zum Detail. Ashton Kutcher ist für den Part des hölzernen, wortkargen Walter zuständig. Das Ergebnis ist atemberaubend. Wie Pfeiffer und Kutcher es unter der Regie von David Hollander schaffen, dass ihre Romanze, was den Altersunterschied angeht, nicht unglaubwürdig oder wenig nachvollziehbar erscheint, das ist Schauspiel aus der obersten Schublade. Spencer Hudson und Kathy Bates stehen den beiden Hauptakteuren in ihrer Arbeit in nichts nach.
Ich bin ohne jede Erwartung an diesen Film heran gegangen. Als Fazit muss ich festhalten: David Hollander hat bei Personal Effects, jedenfalls meiner Meinung nach, hervorragend gemachtes Kino abgeliefert. Die Entwicklung der Geschichte ist nie vorhersehbar, Cast und Story erscheinen mir perfekt umgesetzt und das Ende ist schlüssig und ergreifend. Dafür gibt es volle fünf Punkte in der A und B-Note.
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